Bei allen größeren und mittlerweile auch bei vielen kleineren DX-Peditionen wird zur Anforderung einer QSL-Karte aus Papier seit einiger Zeit das sogenannte OQRS (Online QSL Request Service) angeboten. Nachdem viele DXer aber noch unsicher sind, ob dieser Service auch tatsächlich Vorteile bringt, möchte ich mit diesem Artikel diese noch relativ neue Art der QSL-Anforderung näher beschreiben.

Auch in Zeiten von Logbook of the world und e-QSL ist die QSL-Karte aus Papier bei den DXern immer noch sehr beliebt. Leider ist der Aufwand Papierkarten auszutauschen sehr hoch. Aus diesem Grund hatte die DX-Gemeinschaft vor einigen Jahren eine gute Idee. Die QSL-Karte gleich online anfordern. Wie funktioniert das jetzt genau? Wo liegen die Vorteile und wie sicher ist das System in der Praxis?

QSL-Karte direkt oder via Büro?
Wenn man seine QSL-Karte direkt nach Hause und nicht übers Büro zugestellt haben möchte, braucht man ein Paypal-Konto oder eine Kreditkarte zur Bezahlung der anfallenden Kosten. Manche DX-Peditionen bieten aber auch die Möglichkeit OQRS via Büro zu nützen. Dies ist dann völlig kostenlos und man benötigt weder Konto noch Kreditkarte.

Paypal-Konto einrichten
Sollte man für die geringen Beträge, die für eine direkte Zustellung einer QSL-Karte anfallen, keine Kreditkarte benützen wollen oder keine haben, richtet man sich am besten bei Paypal ein Konto ein. Das Paypal-Konto sollte auf denselben Namen lauten wie sein eigenes Girokonto, da dies die spätere Überweisung vom Girokonto zu Paypal vereinfacht.

Zum Anlegen eines Kontos geht man auf die Internetseite http://www.paypal.at/ und gibt dort einmalig seine persönlichen Daten (Name, Adresse, Mailadresse) an. Auch vergibt man sich gleich ein Passwort fürs spätere Einloggen. Um den Vorgang abzuschließen müssen die Angaben noch bestätigt werden. Dazu bekommt man auf die angegebene e-Mailadresse eine Nachricht zum aktivieren des Kontos.

Somit ist man ab nun Besitzer eines Paypal-Kontos, das jetzt aufgeladen werden kann.

Unter dem Menü „Geld einzahlen“ stehen detaillierte Angaben wie man die Überweisung tätigt. Somit braucht man nur den gewünschten Betrag (z. B. 50 Euro) vom eigenen Girokonto auf das Paypal-Konto überweisen. Diese Transaktion kann ein paar Tage dauern. Sobald das Geld dann auf dem Paypal-Konto ist, kann damit bezahlt werden.

Der Vorteil eines Paypal-Kontos gegenüber der Kreditkarte ist, dass man die Daten seiner Kreditkarte nirgends im Internet eingeben muss und dass das Paypal-Konto für unseren Zweck meist nicht viel Geld drauf hat, sollte es doch irgendwie einmal zu einem Missbrauch kommen. Außerdem ist ein Paypal-Konto völlig kostenlos.

QSL-Karte anfordern
Ob eine DX-Pedition OQRS nützt findet man immer auf deren Homepage. Das Anfordern der QSL-Karte ist dann eigentlich relativ einfach. Kurze Zeit nach Beendigung der DX-Pedition wird der OQRS im verwendeten Online-Logbuch freigeschaltet. Viele Expeditionen benützen mittlerweile gleich den Service bei Clublog. Daher beziehe ich mich mit meinem Beispiel auf die QSL-Anforderung bei Clublog. Bei anderen Systemen ist die Abwicklung im Grunde aber ähnlich.

Bei der Abfrage des Online-Logs klickt man auf „Request QSL“ und ergänzt die noch fehlenden Daten der QSOs. Vor Bestätigung mit „Confirm QSO details“ kann man sich rechts unter „QSL options“ entscheiden ob man die Karte direkt oder übers Büro zugestellt haben möchte.

 


 

Bei der Direktzustellung kommt in weiterer Folge noch die Eingabemaske für die Zustelladresse und die Weiterleitung zur Bezahlung. Hier gibt es dann die Wahlmöglichkeit über Kreditkarte oder über Paypal.

Bei Verwendung einer Kreditkarte die geforderten Daten eingeben und bestätigen.

Bei Verwendung von Paypal wird man automatisch dorthin weitergeleitet und loggt sich mit seiner Mailadresse und seinem Passwort ein und bestätigt nur noch den fälligen Betrag. Die meisten Expeditionen verlangen 2-3 USD, bei aufwendigeren Unternehmungen schon auch mal 5 USD. Zur Information über die Abbuchung bekommt man dann noch eine e-Mail zugestellt.

Was sind denn nun die Vorteile von OQRS?
Zuerst erspart man sich den Aufwand seine eigene QSL-Karte an den Manager der Expedition zu schicken. Der braucht die Karten sowieso nicht. Daher fallen keine Kosten für Kuvert, Rückumschlag, Porto, Dollar wechseln und der eigenen Karte an. Man hat dadurch weniger Arbeit und die begehrte Karte kommt noch dazu viel schneller.

Auch wenn die Karte übers Büro zugestellt werden soll, dauert es mit OQRS nur noch den halben Weg und außerdem hat man die Gewissheit dass man bereits in der Datenbank zur Versendung steht.

Wenn die Karte direkt kommen soll, fallen mit OQRS in der Regel nur noch die Kosten des Rückportos an. Und sollte manche DX-Pedition doch mal etwas mehr Geld verlangen, dann ist es doch sicher besser den Betrag der Expedition zu überweisen, als der Papierhandlung für Kuverts und der Post fürs Porto zu geben.

Wie sieht die Praxis aus?
Ich verwende OQRS mittlerweile fast ein Jahr und habe bisher alle angeforderten Karten relativ rasch (längstens 2 Monate) und vor allem sicher bekommen. Ich kann daher nur jedem DXer empfehlen, immer in 1. Linie den OQRS zu nützen.

Mittlerweile verwenden auch schon einige QSL-Manager (z. B. EA7FTR, EB7DX, M0URX, M0OXO, G3SWH, N2OO) diesen Service. Diese Manager verwalten die Karten vieler Funker aus den verschiedensten (oft unsicheren) Ländern. Somit lassen sich auch die QSL-Karten von jenen Stationen via OQRS anfordern, die diese Manager betreuen.

Von den QSL-Managern M0URX, EA7FTR und EB7DX habe ich bereits selbst Karten diverser Stationen mittels OQRS geordert, dies funktionierte in allen Fällen genauso rasch und problemlos wie von den verschiedenen DX-Peditionen.

Somit wünsche ich weiterhin viel Freude beim QSL-Karten sammeln!

73 de Gerald